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Unterstützung bei der häuslichen Pflege

Entlastungsmöglichkeiten für Pflegende

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Häusliche Pflege meistern
Praktische Unterstützungsangebote im Überblick

Die häusliche Pflege eines Angehörigen kann eine erfüllende, aber auch fordernde Aufgabe sein. Oft erfordert die Pflege viel Zeit und Energie – und das täglich und oft neben einem ohnehin schon kraftraubenden Alltag.

Um Pflegende zu entlasten und ihnen regelmäßig Pausen zu ermöglichen, gibt es eine Vielzahl an Unterstützungsangeboten und Hilfsmitteln. Hier finden Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Entlastungsmöglichkeiten und Hilfen, die Sie in Anspruch nehmen können, um die Pflege so angenehm und stressfrei wie möglich zu gestalten.

Praktische Pflegeunterstützung

Nur wer selbst gesund und bei Kräften ist, ist dauerhaft in der Lage, einen Pflegealltag gut durchzustehen. Pflegende sollten sich deshalb nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Kraftreserven zu schonen, die Versorgung zu erleichtern und regelmäßig Pausen einzulegen.

  • Kurzzeitpflege: Wenn eine Auszeit benötigt wird oder ein Krankenhausaufenthalt nach Krankheit nötig ist, bietet die Kurzzeitpflege eine vorübergehende Lösung. In dieser Zeit übernimmt eine Einrichtung die Pflege des Angehörigen für einige Wochen, sodass Sie in dieser Zeit entlastet sind.

  • Verhinderungspflege: Bei Verhinderungspflege übernimmt ein Pflegedienst oder eine andere vertraute Person oder die Pflege, falls Sie als pflegende Person krank sind oder eine Pause benötigen. Voraussetzung ist, dass Sie den Angehörigen mindestens sechs Monate gepflegt haben. Die Pflegekasse übernimmt hierfür bis zu 1.612 Euro jährlich. Dieser Betrag ist übrigens auch einsetzbar im Rahmen der Nachbarschaftshilfe und für die stundenweise Verhinderungspflege.

  • Pflegedienste: Ambulante Pflegedienste sind eine wertvolle Unterstützung, wenn regelmäßig Hilfe bei der Pflege erforderlich ist. Sie übernehmen Aufgaben wie Körperpflege, Mobilisierung und Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme, können aber auch hauswirtschaftliche Tätigkeiten übernehmen. So können Sie die Pflege zeitweise abgeben und eigene Verpflichtungen wahrnehmen.

  • Nachtpflege: Wenn der Pflegebedürftige nachts Betreuung benötigt, gibt es spezielle Nachtpflegeangebote. Diese sorgen dafür, dass pflegende Angehörige nachts Ruhe finden und genügend Schlaf bekommen. Nachtpflege kann sowohl stationär in Pflegeeinrichtungen als auch als häuslicher Dienst genutzt werden.

  • Haushaltshilfen: Haushaltshilfen übernehmen Tätigkeiten wie Putzen, Kochen oder Einkaufen und entlasten Pflegende erheblich. Viele Pflegekassen beteiligen sich an den Kosten, wenn der Haushalt von der pflegebedürftigen Person nicht mehr allein geführt werden kann.

Weitere Entlastungsangebote für Pflegende im häuslichen Umfeld

Pflegende Angehörige können aber noch eine Reihe zusätzlicher Entlastungsmaßnahmen in Anspruch nehmen, die Pausen ermöglichen und zur eigenen Gesundheit beitragen:

  • Entlastungsbetrag nach § 45b SGB XI: Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 bis 5 erhalten monatlich 125 Euro, die für haushaltsnahe Dienstleistungen oder Alltagsbegleitung genutzt werden können. Dies hilft dabei, Aufgaben wie Einkaufen oder Begleitung zum Arzt abzugeben. Dabei können Sie sowohl die Hilfe an anerkannten Anbietern wie Pflege- und Betreuungsdienste annehmen als auch (in fast allen Bundesländern) im Rahmen der Nachbarschaftshilfe.

  • Pflegekurse und Schulungen: Pflegekurse für Angehörige vermitteln wertvolle Kenntnisse über Pflegetechniken und die richtige Organisation im Pflegealltag, was die tägliche Versorgung erheblich erleichtert. Zudem vermitteln sie, wie Sie als Pflegender mit den körperlichen und psychischen Belastungen umgehen können. Die Pflegekurse werden digital kostenlos von vielen Anbietern (Pflegekassen, Wohlfahrtsverbänden etc.) angeboten.

  • Arbeitsfreistellung und Pflegezeit: Pflegende nahe Angehörige haben unter Umständen Anspruch auf eine befristete Freistellung, wenn die Pflege mit dem Beruf nicht mehr vereinbar ist. Dabei erhalten Sie Pflegeunterstützungsgeld – eine Lohnersatzleistung, die Ihnen finanzielle Sicherheit gibt.

  • Vorsorge- und Rehabilitationskuren: Zur Förderung der körperlichen und seelischen Gesundheit stehen pflegenden Angehörigen spezielle Kuren zur Verfügung, die auch als Auszeiten zur Regeneration genutzt werden können.

  • Stundenweise Betreuung und Alltagsbegleitung: Für stundenweise Entlastung können Betreuungskräfte gebucht werden, die sich um Gesellschaft und Beschäftigung der Pflegebedürftigen kümmern, z.B. durch Spiele oder Spaziergänge.

  • Kostenlose Pflegehilfsmittel zum Verbrauch für bis zu 40 € monatlich. Auf Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsprodukte, Handschuhe, Bettschutzeinladen etc. haben sie einen gesetzlichen Anspruch, wenn ein Pflegegrad (1-5) anerkannt wurde und die Pflege im häuslichen Umfeld geleistet wird. Ihre Pflegebox können Sie individuell zusammenstellen, jederzeit abändern oder sogar kündigen. 

  • Technische Hilfsmittel: Pflegebetten, Rollstühle oder Aufstehhilfen erleichtern die körperliche Belastung im Pflegealltag und erhöhen die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person. Die Kosten für viele technische Hilfsmittel werden durch die Pflegekassen übernommen.

  • Pflegeberatung und Case Management: Pflegeberater unterstützen Sie bei der Planugn der häuslichen Pflege, stellen Kontakt zu relevanten Einrichtungen her und informieren über Pflegeleistungen und -anträge. Manche Pflegeberater übernehmen auch das “Case Management” – eine ganzheitliche Beratung, die alle Aspekte der Pflege einbezieht. Mit Ihrer Hilfe wird die häusliche Pflege besser strukturiert, und die pflegenden Angehörigen erhalten Unterstützung bei der Koordination der Pflege. 

  • Digitale Unterstützung und Pflege-Apps: Verschiedene Apps unterstützen bei der Organisation des Pflegealltags, z.B. bei der Medikamentenverwaltung oder Erinnerung an Termine. Viele Pflegekassen bieten Apps mit Ratgeberfunktionen an, die Austausch und Informationen bereitstellen.

  • Pausenprogramme und Workshops zur psychischen Entlastung: Manche Kranken- und Pflegekassenkassen bieten Programme für Stressbewältigung und Achtsamkeitstraining an, die speziell für pflegende Angehörige gedacht sind und deren psychische Gesundheit stärken.

  • Selbsthilfegruppen und Beratungsangebote: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen in Selbsthilfegruppen kann ebenfalls eine wertvolle Hilfe sein. In vielen Städten gibt es Gruppen, in denen Erfahrungen geteilt und Unterstützung angeboten wird.
Sichere Pflegeroutine

Beratungsstellen und Ansprechpartner

Als pflegender Angehöriger stehen Ihnen verschiedene Beratungsstellen zur Seite, die Unterstützung bieten und Sie über die Entlastungsmöglichkeiten informieren:

  • Pflegestützpunkte und Pflegeberatungsstellen: In jeder Stadt, jedem Landkreis gibt es Pflegestützpunkte oder Beratungsstellen, die Ihnen kostenlos und umfassend Auskunft über die verschiedenen Entlastungsangebote geben. Hier können Sie sich beraten lassen und gemeinsam ermitteln, welche Unterstützung für Ihre persönliche Situation geeignet ist.

  • Pflegeberater der Pflegekassen: Kranken- und Pflegekassen bieten Beratungsgespräche an, in denen Sie sich über die Finanzierung von Pflegeleistungen, Antragsstellungen und weiteren Entlastungsmöglichkeiten informieren können.

  • Sozialdienste: Sozialdienste in Krankenhäusern und Gesundheitszentren beraten ebenfalls pflegende Angehörige und unterstützen bei der Organisation von Pflegediensten, Kurzzeitpflege und weiteren Angeboten.

  • Beratungsangebote von Wohlfahrtsverbänden und kirchlichen Anbietern – z.B. Caritas, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz etc.

  • Wenn Sie ein Beratungsangebote in Ihrer Nähe suchen, können sie das etwa über die Datenbank des ZQP (Zentrum für Qualität in der Pflege) tun.

  • Auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finden Sie Infos rund ums Thema Pflege und Familienpflegezeit.

  • Am Bürgertelefon für Gesundheitsfragen des Bundesgesundheitsministeriums erfahren Sie mehr über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Pflegeversicherung (030 304 60 66 03). Pflegende Angehörige  können unter 030 201 791 31 den Expertenrat beim Pflegetelefon des BMG in Anspruch nehmen.

  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann nicht nur psychisch entlastend sein, sondern ist auch eine hervorragende Informationsquelle für Tipps und Erfahrungen zu Pflegethemen aller Art – aus der Praxis für die Praxis.
    Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Krankheitsbildern finden Sie etwa in der Datenbank Digitale Selbsthilfegruppen in Deutschland oder der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), die auch eine Hotline für Fragen zu Selbsthilfegruppen anbietet: 030 31 01 89 60.
    Viele nützliche Infos finden pflegende Angehörige bei “wir pflegen!”, der Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V., die den Austausch auch über verschiedene digitale Formate fördern, wie das digitale “Café für pflegende Angehörige”
Sichere Pflegeroutine

Zeit für Entlastung = Zeit für mehr Pflegequalität

Wer regelmäßig Entlastungspausen in der häuslichen Pflege einplant, kann langfristig eine höhere Pflegequalität sicherstellen.

Pausen ermöglichen es Pflegenden, neue Kraft zu tanken und den Alltag entspannter zu gestalten. Das hat nicht nur positive Auswirkungen auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person. Mit einem guten Netzwerk an Unterstützungsangeboten können Sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren: Eine liebevolle und qualitative Pflege, die Ihnen und Ihrem Angehörigen guttut.

Abbildung von Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch für die Anhalt Pflegebox